Ein besonderes Geschenk zum Hochzeitstag sollte es werden – unsere selbstgefertigten Schneidebretter, Fetische, wie wir sie bei Freunden schon oft bewundert haben. Meine Frau und ich kochen leidenschaftlich gerne und genau wie ein vernünftiges Messer, macht auch ein schönes Schneidebrett aus lästigem Schnippeln einen Heidenspass. Eine Woche vor unserem Workshop mit Karsten kam dann fast das Aus, als meine Frau sich böse den Fuss verstaucht hat und wir nicht wussten, wie das dann überhaupt mit dem Tischlern funktionieren sollte. Ich kann sagen, es hat funktioniert. Und das lag nicht nur an der Tapferkeit meiner lieben Frau, sondern vor allem auch daran, wie Karsten mit der Situation umgegangen ist und was in dem Workshop mit uns passiert ist.
Zunächst hat uns Karsten vom Bahnhof in Münster abgeholt, hat sich ein Bild davon gemacht, wie schlimm es denn nun wirklich aussieht und hat Ruhe und Zuversicht ausgestrahlt. Als wir am Morgen mit dem Workshop begonnen haben, war das alles tiptop und absolut professionell vorbereitet. Nicht nur Hölzer, Arbeitswerkzeuge etc., sondern Karsten hatte tatsächlich einen speziellen Arbeitsplatz eingerichtet, an dem meine Frau viele Arbeiten im Sitzen erledigen konnte, die sonst eher im Stehen gemacht werden. Das war natürlich der Hammer und die Grundlage dafür, dass der Tag so gut gelaufen ist. Am Morgen ging´s dann mit Hölzer Auswählen, Sägen und Leimen zur Sache, was nach drei, vier Stunden ganz schön Appetit macht. Und während der Leim getrocknet ist, haben wir mal kurz eine Grillsession im Hof gemacht. Wie geil war das denn. Da fühlst du dich komplett wohl und in guten Händen, bei jemandem, der nicht nur sein Handwerk versteht, sondern sich auch um seine Leute kümmert – unkompliziert, einfach, mit dem Herz am richtigen Fleck. Der Nachmittag war dann vor allem schleifen, schleifen, schleifen. Vielleicht lag es am intensiven Kontakt mit den warmen Hölzern, vielleicht auch daran, weil man immer ein Stück mehr gesehen hat, wie langsam kleine Kunstwerke entstehen – vielleicht war´s auch beides zusammen und viele andere kleinen Dinge dazu. Jedenfalls ist im Laufe des Nachmittags bei uns ein Glücksgefühl entstanden, das uns noch bis in den Abend getragen hat und an das wir uns auch heute noch genau erinnern. Der Tag mit Karsten war etwas absolut Besonderes, weil einfach alles gestimmt hat … da gingen sogar die Schmerzen durch den verstauchten Knöchel vergessen.
Und die Produkte, die dabei entstanden sind, sind mindestens genauso bemerkenswert, wie es der ganze Tag war. Wir lieben unsere Schneidebretter heiss und innig und jedes Mal (und das ist nicht übertrieben), wenn wir darauf schneiden oder anrichten, wird es uns warm ums Herz und wir haben einfach Freude dran. Danke Karsten für dieses Erlebnis! Und danke für die Bretter!!
Andreas & Kerstin