Workshop-Termine
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Stand: November 2023

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Vater-Sohn-Workshop

Zu meinem 12. Geburtstag im Februar habe ich von meinen Eltern einen Schreinerwork­shop zusammen mit meinem Vater geschenkt bekommen. Nachdem ich es kaum abwarten konnte, so sehr habe ich mich darauf gefreut, konnten wir am 21. März 2015 nun endlich frühmorgens nach Münster fahren.

In der Schreinerei angekommen, hat Karsten uns sehr freundlich empfangen und nach einer kurzen Kennenlernrunde, außer uns waren noch 6 weitere Hobbyschreiner vertreten, durfte ich endlich in die Werkstatt.
Whow! Lauter große Maschinen, ob ich die wohl benutzen darf?

Wir wollen heute zusammen Schneidebretter tischlern. Karsten gibt uns noch ein paar wichtige Hinweise, erklärt uns die verschiede­nen Holzarten, die er für uns vorbereitet hat, und die wir für die Schneidebretter verwenden können. Da ich gerne helles Holz mag und klare geometrische Muster liebe, suche ich für mein Schneidebrett Ahorn- und Kirschholz aus. Ich bin gespannt, wie das am Ende aussehen wird.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Nachdem endlich auch die Erwachsenen ihre Hölzer gefunden haben, erfolgt das erste Leimen. Die ausgesuchten langen Holzquader werden alle miteinander verleimt. Das Einspannen in die diversen Schraubzwingen ist zwar aufwendig, aber auch das klappt mit Karstens Anleitung sehr gut. Zum Trocknen stellen wir die Bretter dann zum ersten Mal in den benachbarten warmen Lackierraum.

Um die Zeit des Trocknen des Leims zu verkürzen, machen wir uns nun daran, noch ein original Münsteraner Speckbrett zu gestalten. Es gibt auch noch ein leckeres Frühstück und außerdem liegt so viel tolles Holz in der Schreinerei herum, dass ich die kurzen Pausen auch zum Bauen von Domino­bahnen und ähnlichem nutzen kann.
Eine Stunde später ist der Leim getrocknet und nach dem Entfernen der Leimreste geht es zum ersten Schleifen mit dem großen Bandschleifer. Spannend, wie der funktioniert!

Aber das Spannendste bleibt für mich die ganze Zeit die große Säge in der Mitte des Raumes. Endlich: Karsten erklärt uns die Säge, ich bin begeistert von den großen Sägeblättern und nach einer Sicherheitsein­weisung dürfen wir unter der Aufsicht von Karsten loslegen. Selber die Maschine anschalten und dann die zusammengeleimten Holzquader in 12 schmale Stücke zersägen, super! Das Highlight für mich.

Nun müssen die gesägten Stücke so angeord­net werden, dass sie ein schönes Muster ergeben. Ich liebe klare Linien, deshalb ent­scheide ich mich für ein Schachbrettmuster, mit einer kleinen Abweichung. Dann geht es wieder zum Leimen und diesmal nutzen wir die Trocknungszeit als Pause zum Mittagessen. Karsten, bzw. seine Frau, hat eine sehr leckere Erbsensuppe vorbereitet. Mittlerweile haben wir schon fast 5 Stunden in der Werkstatt verbracht – wo ist nur die Zeit geblieben?

Nach dem Trocknen und einem weiteren Schleifdurchgang mit dem tollen Bandschleifer bekommt jeder von uns einen Exzenter­schleifer in die Hand, und weiter geht es. Schleifen was das Zeug hält. Zunächst die 120er Körnung aufgelegt, geht es über 150er, 180er bis zur 240er Körnung. Wie unglaublich schön glatt das Holz damit wird. Das Ergebnis gefällt mir so gut, dass ich mit dem Schleifen gar nicht aufhören will, und auch noch das Schleifpapier mit der 320er Körnung und der 400er Körnung ausprobieren muss. Beim Einsägen der Griffleiste hilft uns Karsten wieder und danach muss ich noch die Ecken und Kanten des Schneidebrettes bearbeiten.

Tja und dann kommt der letzte Höhepunkt, die Bretter werden alle mit Olivenöl eingerieben. Plötzlich ändern sich die Farben in ganz warme, leuchtende Töne, fast als würde man das Brett von innen beleuchten.

Es war für mich ein faszinierender Tag, nach 9 Stunden hatte ich neben meinem tollen Schneidebrett auch noch ein Speckbrett in der Hand und war gespannt, was Mami und meine beiden großen Schwestern dazu sagen werden. Besonders gut hat mir aber gefallen, dass mich weder Karsten, mein Papa, noch die anderen Kursteilnehmer wie ein Kind behandelt haben, sondern wie einen Gleichaltrigen. Und oftmals war ich sicher auch geschickter als die Erwachsenen.

Erstaunt war ich, dass ich in dieser ganzen Zeit nicht ein einziges Mal an mein iPhone gedacht habe, weder an Clash of Clans, noch an WhatsApp.

Und ich weiß nun, was Handwerk bedeutet, wie aufwendig und wie schön Handwerk ist, und dass maschinell hergestellte Sachen damit überhaupt nicht zu vergleichen sind.

Jakob

… und besonderen Dank an Karsten!



Kurzer Nachtrag vom Papa:

Ich war wirklich begeistert, wie konzentriert und konstruktiv mein Sohn in der gesamten Zeit war und wie geschickt und interessiert er mit allen Maschinen umgegangen ist. Es war für uns beide ein toller Tag, am Ende müde aber bestens gelaunt. Wir haben beide unsere Schneidebretter und Münsteraner Speckbretter stolz mit nach Hause getragen.

Also auch von mir: Besten Dank, lieber Karsten für die großartige Idee!